Wasserpest

Wasserpest im Teich & Aquarium: Richtig pflegen & vermehren

Die Wasserpest, auch Elodea genannt, ist eine beliebte und pflegeleichte Wasserpflanze für Teiche und Aquarien. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arten, ihre Eigenschaften, sowie Tipps zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Krautige Wasserpflanze
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Lebenszyklus
Ausdauernd
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Wuchs
Stark verzweigt
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Wuchshöhe
Bis zu 3 Meter
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Blütenfarbe
Grün- und Weißtöne
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Blütenform
Radiärsymmetrisch, dreizählig
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Herkunft

Die Wasserpest, wissenschaftlich als Elodea bekannt, stammt ursprünglich aus Nord- und Südamerika. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Kanada bis nach Argentinien. Bemerkenswerte Arten sind die Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis), die Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) und die Argentinische Wasserpest (Elodea callitrichoides).

Im 19. Jahrhundert wurde die Kanadische Wasserpest nach Europa eingeführt und breitete sich schnell in Flüssen und stehenden Gewässern aus. Durch Schiffe und Wasservögel gelangte die Pflanze in verschiedene europäische Länder, darunter Deutschland, wo sie seit 1860 bekannt ist. Die Schmalblättrige Wasserpest kam Anfang des 20. Jahrhunderts zu Forschungszwecken nach Europa und wurde erstmals 1953 in Deutschland nachgewiesen. Diese Arten haben sich als zeitweilig invasive Pflanzen in der europäischen Flora etabliert und beeinflussen die heimischen Wasserökosysteme erheblich.

Die Argentinische Wasserpest wurde Mitte des 20. Jahrhunderts durch den Aquarienhandel nach Westeuropa gebracht. Auch in Österreich sind mehrere Wasserpestarten in der Donau und anderen Gewässern verbreitet. Die Vermehrung der Wasserpest erfolgt meist vegetativ durch die Fragmentation der Pflanzen.

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Wuchs

Die Wasserpest ist eine ausdauernde, krautige Wasserpflanze, die vollständig unter Wasser lebt und sich mit Wurzeln im Gewässerboden festigt. Sie bildet keine Rhizome oder Ausläufer, jedoch können sich an den Nodien der Stängel Wurzeln bilden. Die grünen, flexiblen Stängel können je nach Art bis zu 3 Meter lang werden und sind stark verzweigt. Die Blätter sind je nach Art gegenständig oder quirlig angeordnet, meistens zu dritt. Sie sind länglich oder linealisch-lanzettlich, mit einem fein gesägten Rand.

Besonders bemerkenswert ist das rasche Wachstum der Pflanzen. In nährstoffreichen, sommerwarmen Gewässern können sie dichte submerse Bestände bilden. Dabei konkurrieren sie stark mit Algen und tragen zur Verbesserung der Wasserqualität bei, da sie überschüssige Nährstoffe aufnehmen.

Blätter

Die Blätter der Wasserpest variieren je nach Art in ihrer Anordnung und Form. Sie können gegenständig oder quirlig angeordnet sein, meist zu dritt, seltener in Gruppen von vier bis sieben. Die Blätter sind länglich oder linealisch-lanzettlich, mit einer bogig abgerundeten Basis und einem spitzen oberen Ende. Der Blattrand ist fein gesägt und die Blätter sind gleichmäßig gefärbt. Diese Anordnung verleiht der Pflanze ein symmetrisches und attraktives Aussehen.

Blüte

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Weibliche Blüte der Wasserpest (Elodea nuttallii) im Sorpesee, Westfalen.
Foto: R a mueller | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten der Wasserpest sind getrenntgeschlechtig, es gibt also männliche und weibliche Exemplare. Sie sind meist radiärsymmetrisch und dreizählig. Die männlichen Blüten enthalten mehrere Staubblätter, während die weiblichen Blüten einen unterständigen Fruchtknoten besitzen. Die Blüten, meist in Grün- und Weißtönen, erscheinen von Mai bis August und sind eher klein und unscheinbar.

Früchte

Die Früchte der Wasserpest sind glatte, beerenartige Gebilde, die zylindrisch bis eiförmig oder länglich bis lanzettlich-ellipsoid sein können. Sie platzen aufgrund ihres Schleimgehalts unregelmäßig auf und enthalten mehrere Samen, die variabel in ihrer Erscheinung sind, entweder glatt oder rau behaart.

Welcher Standort ist geeignet?

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Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) mit stark gekrümmten Blättern.
Foto: Christian Fischer | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Wasserpest gedeiht am besten in sommerwarmen, nährstoffreichen Gewässern. Sie ist geeignet für flache Teiche, Seen, Bäche und Flüsse. Ideale Bedingungen sind ein sonniger bis halbschattiger Standort, humoser und nährstoffreicher Boden sowie kalkhaltiges Wasser. Die Pflanze kann auch in nährstoffarmen Gewässern vorkommen und bevorzugt eine Wassertiefe von mindestens 70 bis 100 Zentimetern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Wasserpest wächst optimal in sandig-schlammigem Boden, der reich an organischen Nährstoffen ist. Kalkhaltiges Wasser ist besonders vorteilhaft, da die Pflanze höhere pH-Werte bevorzugt. Diese Bedingungen ermöglichen eine rasche Ausbreitung und das Bilden von dichten submersen Beständen, die vielen Unterwasserlebewesen Schutz und Nahrung bieten.

Wasserpest pflegen

Die Pflege der Wasserpest ist einfach und erfordert regelmäßiges Zurückschneiden, um ein Überwuchern zu verhindern. Dabei sollten die Pflanzentriebe mit einer sauberen Pflanzenschere (10,00€ bei Amazon*) auf die gewünschte Länge gekürzt werden. Indirektes Licht reicht in der Regel für das Wachstum aus, jedoch kann zusätzliche Beleuchtung bei geringer Lichtintensität hilfreich sein. Im Gartenteich sollten gelegentlich komplette Pflanzen samt Wurzeln entfernt werden. Tiere wie pflanzenfressende Fische können ebenfalls helfen, das Wachstum zu kontrollieren.

Wasserpest richtig pflanzen

Zur Pflanzung der Wasserpest im Gartenteich binden Sie mehrere Stängel zusammen und beschweren diese, damit sie auf den Teichboden sinken und sich dort festsetzen. Im Aquarium können Sie die Pflanze entweder in den Bodengrund pflanzen oder frei schwimmen lassen. Achten Sie darauf, die Wassertemperatur unter 28 °C zu halten, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

Wasserpest richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden ist wichtig, um das schnelle Wachstum der Wasserpest zu kontrollieren. Kürzen Sie die Triebe mit einer Pflanzenschere und entfernen Sie abgestorbene Teile. Setzen Sie eventuell beschnittene Teile wieder ein, um die Pflanze zu vermehren und ihre buschige Form zu fördern.

Wasserpest vermehren

Die Vermehrung der Wasserpest erfolgt hauptsächlich vegetativ durch abgebrochene Stängelfragmente. Im Herbst bilden sich Turionen, die im nächsten Frühjahr austreiben. Schneiden Sie etwa 20 Zentimeter lange Triebspitzen, die Sie an einer neuen Stelle einpflanzen oder frei im Wasser treiben lassen können. Diese Methode ist besonders vorteilhaft zur schnellen Begrünung von Aquarien und Teichen.

Sorten & Arten

Bekannte Arten der Wasserpest sind:

  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis): Dunkelgrüne, länglich-linealische Blätter, schneller Wuchs, anpassungsfähig, ideal für Aquarien und Teiche.
  • Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii): Dünne, nadelförmige Blätter, variable Vermehrung, bevorzugt kalkhaltiges Wasser.
  • Argentinische Wasserpest (Egeria densa): Breite, dicht angeordnete Blätter, schnelles Wachstum, oft als Dichtblättrige oder Brasilianische Wasserpest bekannt.
  • Große Wasserpest (Lagarosiphon major): Länglich, fadenförmige Blätter, bildet dichte Bestände.

Jede dieser Arten bietet spezifische Vorteile und Anpassungsfähigkeiten, die sie zu wertvollen Pflanzen für Teiche und Aquarien machen.

Verwendung

Die Wasserpest verbessert die Wasserqualität, indem sie überschüssige Nährstoffe aufnimmt und das Algenwachstum hemmt. Sie produziert viel Sauerstoff, was die Lebensqualität für Fische erhöht. In Teichen und Aquarien bietet die Wasserpest Schutz- und Versteckmöglichkeiten für Fische und Kleintiere, wirkt als natürlicher Filter und fördert das biologische Gleichgewicht. Sie ist robust und pflegeleicht, ideal für naturnahe Garten- und Aquarienlandschaften.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte man die Wasserpest regelmäßig zurückschneiden?

Durch das schnelle Wachstum der Wasserpest, besonders in nährstoffreichen Gewässern, kann sie schnell überwuchern und andere Pflanzen verdrängen. Regelmäßiges Zurückschneiden ist notwendig, um das Wachstum zu kontrollieren und das ökologische Gleichgewicht in Teichen und Aquarien zu erhalten. Ungeschnittene Wasserpest kann im Aquarium bis zu einem halben Meter lang werden und im Teich sogar bis zu drei Meter. Abgetrennte Stücke können zudem zur Vermehrung genutzt werden.

2. Welche Vorzüge bietet die Wasserpest für Gartenteiche und Aquarien?

Die Wasserpest verbessert die Wasserqualität, indem sie überschüssige Nährstoffe aufnimmt und Algenwachstum hemmt. Sie produziert Sauerstoff, was die Lebensqualität für Fische erhöht, und bietet Schutz- sowie Versteckmöglichkeiten für Jungfische, Garnelen und andere kleine Wasserbewohner. Besonders die Kanadische Wasserpest ist unter Hobbygärtnern beliebt, da sie neben all diesen Vorteilen auch als Nahrungsquelle für Fische dient.

3. Ist die Wasserpest für Neueinsteiger in der Aquaristik geeignet?

Ja, die Wasserpest ist besonders für Aquaristik-Neulinge geeignet. Sie stellt keine hohen Ansprüche an die Wasserqualität und gedeiht in saurem wie auch in alkalischem Wasser. Zudem ist sie winterhart und wächst auch unter suboptimalen Bedingungen gut. Da die Wasserpest einfach zu pflegen ist und durch regelmäßiges Zurückschneiden kontrolliert werden kann, ist sie ideal für Anfänger, die das ökologische Gleichgewicht im Aquarium aufrechterhalten möchten.

4. Gibt es besondere Überwinterungsbedingungen für die Wasserpest?

Die Wasserpest ist winterhart und kann daher auch in Gartenteichen überwintern. In flachen Teichen, Seen und langsamen Flüssen übersteht sie kalte Temperaturen problemlos. Es ist jedoch wichtig, während der Wintermonate auf eine ausreichende Wassertiefe von mindestens 70 bis 100 Zentimetern zu achten, um die Pflanzen vor dem Einfrieren zu schützen. Auch im Aquarium benötigt sie keine spezielle Überwinterung, kann aber bei Bedarf in kälteres Wasser umgestellt werden.

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