Winterschneeball im Sommer: Richtig pflegen & vermehren
Der Winterschneeball, bekannt für seine Winterblüte, benötigt auch im Sommer Aufmerksamkeit. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Leitfaden für die Pflege, Vermehrung und den Schutz Ihres Winterschneeballs während der warmen Monate.

Der Winterschneeball beeindruckt mit seinem sommerlichen Laub und heranwachsenden Früchten
Entwicklung des Winterschneeballs im Sommer
Im Sommer zeigt der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense), auch als Bodnant-Schneeball bekannt, seine sommergrüne Pracht. Nach der Blütezeit konzentriert sich der Strauch auf das Wachstum seines tiefgrünen Laubs und die Entwicklung seiner Früchte. Diese lanzettlichen Blätter bleiben bis zum Herbst am Strauch und bieten einen schönen Kontrast zu den dunkelbraunen Ästen.
Fruchtbildung und Reifung
Nach der Blütezeit beginnen die Fruchtansätze zu wachsen. Die Früchte erscheinen zunächst klein und rot, reifen im Sommer zu dunkelblauen, oft leicht bereiften Beeren heran. Diese bleiben dekorativ am Strauch haften und sind ab August voll ausgereift.
Wuchs und Pflege

Ein gut durchlässiger Boden schützt den Winterschneeball vor Staunässe
Im Sommer ist der Winterschneeball trotz seines Wachstums relativ pflegeleicht. Achten Sie darauf, dass der Boden stets leicht feucht, aber gut durchlässig bleibt, um Staunässe zu vermeiden. Besonders bei längeren Trockenperioden ist eine regelmäßige Bewässerung notwendig. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit im Wurzelbereich regelmäßig, um die optimalen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Für eine gesunde Entwicklung benötigt der Strauch ausreichend Platz, da er bis zu drei Meter hoch und breit werden kann. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, damit der Winterschneeball genügend Licht erhält. Ein windgeschützter Platz ist ebenfalls vorteilhaft.

Regelmäßige Wassergaben fördern die Gesundheit des Winterschneeballs im Sommer
Bewässerung
Während der Sommermonate sorgt regelmäßiges Gießen bei anhaltender Trockenheit für die Gesundheit des Winterschneeballs. Wichtig ist, dass der Boden zwischen den Bewässerungen leicht abtrocknet, um Staunässe zu vermeiden. Ein gut durchlässiger Boden schützt die Wurzeln effektiv vor Fäulnis.
Düngung
Im Sommer benötigt der Winterschneeball keine zusätzliche Düngung. Falls der Boden sehr nährstoffarm ist, erhöhen Sie im Frühjahr den Nährstoffgehalt durch die Zugabe von Kompost oder organischem Dünger. Bei im Topf kultivierten Pflanzen empfiehlt sich einmal jährlich die Anwendung eines Langzeitdüngers.

Der Rückschnitt nach der Blüte fördert das gesunde Wachstum des Strauchs
Rückschnitt
Ein Rückschnitt erfolgt idealerweise direkt nach der Blüte im Frühjahr. Der Winterschneeball ist schnittverträglich und kann bei Bedarf ausgelichtet oder in Form geschnitten werden. Schneiden Sie zu lange Triebe oberhalb eines nach außen gerichteten Knotenpunkts zurück und entfernen Sie ältere oder geschädigte Äste, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.
Standort für den Winterschneeball
Der Winterschneeball bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt ist. Dies schützt die frostempfindlichen Blüten im Winter und unterstützt die allgemeine Entwicklung. Ein Platz in der Nähe von Hauswänden, Mauern oder immergrünen Hecken ist ideal, da diese natürlichen Windschutz bieten.
Im Garten gedeiht der Winterschneeball am besten in einem gut durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Boden. Vermeiden Sie staunasse Bereiche und halten Sie einen Pflanzabstand von etwa zwei Metern ein, um Wurzelkonkurrenz zu vermeiden und dem Strauch genügend Raum zur Entfaltung zu geben.
Vermehrung des Winterschneeballs
Der Winterschneeball kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden: durch Kopfstecklinge, Steckhölzer und Wurzelausläufer.
Vermehrung durch Kopfstecklinge

Die richtige Anzucht fördert die erfolgreiche Vermehrung von Kopfstecklingen
Schneiden Sie beim Rückschnitt nach der Blüte etwa 10 bis 15 cm lange Stecklinge von nicht verholzten Trieben ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge bis zur Hälfte in Töpfe mit geeigneter Anzuchterde. Um die Bewurzelung zu fördern, ritzen Sie die Schnittstellen leicht an und tauchen diese in Bewurzelungspulver (6,00€ bei Amazon*). Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Platz und halten Sie die Erde stets feucht. Sobald Wurzeln gebildet sind, können die Stecklinge in größere Töpfe umgepflanzt werden.
Vermehrung durch Steckhölzer

Ein humusreiches Beet schafft ideale Bedingungen für Steckholzvermehrung im Herbst
Schneiden Sie im Herbst mehrere unbelaubte Zweigabschnitte (Steckhölzer) und stecken Sie diese in ein humusreiches Gartenbeet an einem schattigen Ort. Diese Methode eignet sich besonders für Hobbygärtner, auch wenn die Ausfallraten hoch sein können, was eine Herausforderung bei der Vermehrung darstellt.
Vermehrung durch Wurzelausläufer
Wurzelausläufer bilden eine einfache Methode der Vermehrung. Trennen Sie im Frühjahr die Austriebe von der Mutterpflanze und pflanzen Sie sie an den gewünschten Standort. Achten Sie darauf, die neuen Pflanzen ausreichend zu wässern.
Krankheiten und Schädlinge
Der Winterschneeball ist ein robustes Gehölz, das selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Dennoch gibt es einige Probleme, die auftreten können.
Schädlinge
- Blattläuse können im Frühling auftreten. Bekämpfen Sie diese durch Besprühen mit Seifenlauge oder natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer.
- Schneeball-Blattkäfer verursachen Lochfraß an den Blättern. Entfernen und vernichten Sie befallene Blätter frühzeitig im Frühjahr.
Krankheiten
- Pilzbefall tritt bei dauerhaft feuchtem Boden auf. Pflanzen Sie den Strauch an einem gut durchlässigen Standort, um Staunässe zu vermeiden.
- Echter Mehltau kann selten auftreten und zeigt sich durch einen mehligen Belag auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und sorgen Sie für eine gute Durchlüftung.
Vorbeugende Maßnahmen
Ein geeigneter Standort, richtige Bewässerung und regelmäßige Kontrolle vermindern das Risiko von Schädlingen und Krankheiten effektiv. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile zügig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.