Skabiose

Witwenblume & Skabiose: Unterschiede erkennen

Witwenblumen und Skabiosen bereichern naturnahe Gärten mit ihrer Blütenpracht und ziehen zahlreiche Insekten an. Dieser Artikel erläutert die Unterschiede zwischen beiden Pflanzengattungen und bietet wertvolle Tipps für die Gartengestaltung.

Unterschiede in der Blütenform

Möchten Sie Witwenblumen und Skabiosen sicher unterscheiden, werfen Sie einen genauen Blick auf die Anzahl und Form der Kronblätter sowie die Blütenbasis.

Witwenblumen (Knautia) besitzen Randblüten mit vier markanten Kronblättern, die ihnen ein vierlappiges Erscheinungsbild verleihen. Am Boden des Blütenkopfes finden sich helle Härchen, die zusammen mit den vielen Reihen von Hüllblättern charakteristisch für diese Gattung sind.

Skabiosen (Scabiosa) hingegen zeichnen sich durch fünf Kronblätter in den Randblüten aus, was ihnen ein fünfzähliges Aussehen verleiht. An der Basis des Blütenkopfes sitzen Spreublätter, während die Blütenmitte von dunklen Borsten geprägt ist.

Beschaffenheit des Blütenstands

Auch die Form und Struktur des Blütenstandes helfen bei der Unterscheidung der beiden Pflanzengattungen. Beide Arten bilden zusammengesetzte Blütenstände, die sich jedoch in ihrer Gestalt deutlich unterscheiden.

Witwenblumen (Knautia) präsentieren ihre Blüten in dichten, kugelförmigen Blütenständen, die oft in zarten Violetttönen erstrahlen. Die vierlappigen Einzelblüten sind von mehreren Reihen lanzettlicher Hüllblätter umgeben, die dem Blütenstand eine charakteristische Struktur verleihen.

Skabiosen (Scabiosa) hingegen bilden eher flache und lockerer aufgebaute Blütenstände. Ihre fünflappigen Einzelblüten zeigen sich in verschiedenen Farben wie Weiß, Gelb, Rosa oder Blau. Kennzeichnend sind außerdem Spreublätter an der Basis des Blütenstandes und dunkle Borsten in der Blütenmitte.

Behaarung des Stängels

Der Stängel der Acker-Witwenblume ist dicht mit steifen Härchen bedeckt

Behaarung des Stängels

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Beschaffenheit des Stängels. Während die Stängel der Witwenblume mit rückwärts gerichteten, steifen Härchen besetzt sind, präsentieren sich die Stängel der Skabiose meist glatt und unbehaart.

So ist der Stängel der Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) dicht mit rückwärts gerichteten, steifen Härchen bedeckt, während der Stängel der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) größtenteils glatt und unbehaart ist.

Fruchtstände und Samenverbreitung

Auch in den Fruchtständen und der Art der Samenverbreitung offenbaren sich spannende Unterschiede.

Die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) bildet kugelige Fruchtstände, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch Vögel anlocken. Diese unterstützen die Selbstausbreitung der Pflanze in einem günstigen Umfeld. Zusätzlich begünstigen lange, schwarze Kelchborsten, die an einen Federball erinnern, die Verbreitung der Früchte durch den Wind.

Die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) hingegen entwickelt kleine Schließfrüchte, die sich eigenständig aussäen können, sofern die Pflanze nicht zurückgeschnitten wird. Ihre Achänen weisen einen lang behaarten Außenkelch und weiße, borstenförmige Kelchblätter auf, was die Verbreitung durch Ameisen fördert.

Bevorzugte Standorte

Witwenblumen und Skabiosen haben unterschiedliche Ansprüche an ihre Standortbedingungen

Bevorzugte Standorte

Um Witwenblumen und Skabiosen optimal in Ihren Garten zu integrieren, sollten Sie ihre unterschiedlichen Standortpräferenzen berücksichtigen.

Witwenblumen wie die Wald-Witwenblume bevorzugen sonnige bis schattige Plätze mit durchlässigen, humosen Böden, die von frisch bis trocken reichen können. Die Acker-Witwenblume bevorzugt frische bis mäßig trockene, nährstoffreiche, schwach saure bis milde, humose Lehmböden an sonnigen, warmen Standorten.

Skabiosen wie die Tauben-Skabiose hingegen gedeihen am besten auf mageren, trockenen Böden in voller Sonne. Durchlässiger Boden ermöglicht ihnen die Selbstaussaat und Etablierung am Standort.

Blütezeit

Witwenblumen blühen von Mai bis September, während Skabiosen später im Juli beginnen

Blütezeit

Die Blütezeit ist ein weiteres Merkmal, das zur Unterscheidung von Witwenblumen und Skabiosen herangezogen werden kann.

Witwenblumen (Knautia) beginnen ihre Blütephase meist schon im Mai und erfreuen uns bis in den September hinein mit ihrer Blütenpracht.

Skabiosen (Scabiosa) starten etwas später in die Saison und entfalten ihre Blüten von Juli bis in den späten Herbst.

Artenvielfalt

Sowohl die Gattung Knautia als auch die Gattung Scabiosa beeindrucken mit einer bemerkenswerten Artenvielfalt.

Zu den bekanntesten Witwenblumen zählen die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) mit ihren anmutigen, hellvioletten Blütenständen und die Wald-Witwenblume (Knautia maxima) mit ihren beeindruckenden violetten Blüten, die halbschattige Standorte bevorzugt.

Bei den Skabiosen sind besonders die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) mit ihren zarten, lilafarbenen Blüten, die Gelb-Skabiose (Scabiosa ochroleuca) mit ihren hellgelben Blüten und die Duft-Skabiose (Scabiosa canescens) mit ihren duftenden Blüten hervorzuheben.

Bedeutung für Insekten

Witwenblumen und Skabiosen sind wichtige Nahrungsquellen für eine Vielzahl von Insekten. Ihre strukturreichen Blütenstände ziehen sowohl spezialisierte als auch generalistische Bestäuber an.

Zu den Besuchern zählen Schmetterlinge wie das Große Ochsenauge und der Schwalbenschwanz, Wildbienenarten wie die große Knautien-Sandbiene, Schwebfliegen, Käfer und Widderchen.

Gartengestaltung

Witwenblumen und Skabiosen bieten vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung eines blühenden, insektenfreundlichen Gartens.

Nutzen Sie die umfangreiche Artenvielfalt beider Gattungen, um eine Palette an Farben und Formen in Ihren Garten zu bringen. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Pflanzen die jeweiligen Standortpräferenzen und stimmen Sie die Blütezeiten aufeinander ab, um von Frühjahr bis Herbst eine durchgehende Blütenpracht zu gewährleisten.

In einem naturnahen Garten können Skabiosen und Witwenblumen Bereiche mit heimischen Stauden und Wildblumen ergänzen und so zu einem vitalen Ökosystem beitragen.

Bilder: Gurcharan Singh / Shutterstock