Calla

Zantedeschia: Pflege, Standort & Sorten der Calla

Die Zantedeschia, auch Calla genannt, bezaubert mit ihren eleganten Blüten und ihrem imposanten Wuchs. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Herkunft, die verschiedenen Sorten, die richtige Pflege und Vermehrung sowie über Krankheiten und Schädlinge.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht
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Wuchshöhe
40 cm bis 250 cm
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Blütenfarbe
Weiß, Gelb, Rosa, Rot, Violett
Blütenform icon
Blütenform
Hochblatt mit gelblichem Kolben
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Herkunft

Die Zantedeschia, bekannt als Calla oder Calla-Lilie, stammt aus den sumpfigen Regionen Ost- und Südafrikas. Am häufigsten sind sie in Südafrika, Eswatini, Lesotho sowie Ländern wie Angola, Kenia, Malawi, Sambia, Simbabwe und Nigeria anzutreffen. Hier gedeihen sie besonders gut an Sumpfwiesen, Flussufern und feuchten Gräben, die oft in Trockenzeiten austrocknen. Dank ihrer dicken Rhizome überstehen die Pflanzen diese Schwankungen problemlos.

Die Zantedeschia wächst in warmtemperierten Klimazonen mit vorwiegend winterlichen Niederschlägen. Einige Arten, wie Zantedeschia aethiopica, blühen im Winter und gedeihen in sommerfeuchten Gebieten. Diese Bedingungen ermöglichen den Pflanzen, selbst zeitweilige Überflutungen zu überstehen.

Historisch trug die Pflanze verschiedene wissenschaftliche Namen, wie Arum aethiopicum, Calla aethiopica und Richardia africana, bis sie schließlich zu Ehren des italienischen Botanikers Giovanni Zantedeschi ihren heutigen Namen erhielt.

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Wuchs

Die Zantedeschia zeichnet sich durch ihren imposanten Wuchs aus und erreicht je nach Art eine Höhe von 40 bis 250 Zentimetern. Sie wachsen aufrecht aus unterirdischen Rhizomen oder Knollen, die als Überdauerungsorgane dienen. Besonders charakteristisch sind ihre aufrechten Blütenstiele und die nach außen geneigten, saftig grünen Blätter.

Zu den verschiedenen Arten gehört Zantedeschia aethiopica, die Zimmercalla, die von Januar bis April blüht. Es ist wichtig zu beachten, dass alle Pflanzenteile eine giftige, milchige Flüssigkeit enthalten, die Haut- und Schleimhautreizungen verursachen kann.

Blätter

Die grundständigen, gestielten Blätter der Zantedeschia sind glänzend und ledrig, mit einer dunkelgrünen bis gesprenkelten Blattspreite, je nach Art. Sie sind ganzrandig und unbehaart, mit deutlich erkennbaren Rippen auf der Unterseite. Zu den spezifischen Blattmerkmalen der Arten gehören:

  • Zantedeschia aethiopica: Breite, pfeilartige Blätter auf kurzen Stielen, die aufrecht wachsen.
  • Zantedeschia elliottiana: Herzförmige Blätter mit weißen Flecken.
  • Zantedeschia albomaculata: Gesprenkelte Blattspreiten.

Diese Blattanordnung stellt sicher, dass die eindrucksvolle Blütenpracht nicht verdeckt wird.

Blüte

Die anmutigen Blütenstände der Zantedeschia erheben sich auf stabilen Stielen. Das farbenfrohe Hochblatt (Spatha) umhüllt den Blütenstand aus einem gelblichen Kolben (Spadix), der zahlreiche kleine Blüten trägt. Die Farbvielfalt reicht von Weiß und Gelb bis zu Rosa, Rot und Violett.

Die Blütezeit variiert je nach Art. Zantedeschia aethiopica, bekannt als Zimmercalla, blüht typischerweise von Januar bis April und zeigt besonders langlebige Blüten, die bis zu acht Wochen anhalten können.

Früchte

Nach der Bestäubung entwickeln sich kugelige, grüne oder orangefarbene Früchte, die Beeren ähneln und die Samen der Zantedeschia enthalten. Diese Früchte erscheinen im unteren Bereich des Kolbens und werden von der Spatha geschützt, bis die Samen reif sind.

Da die Calla in unseren Breiten vorwiegend als Zimmerpflanze kultiviert wird, entsteht selten eine natürliche Fruchtbildung. Soll eine Vermehrung durch Samen erfolgen, ist eine gezielte Bestäubung erforderlich.

Welcher Standort ist geeignet?

Zantedeschien bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Standort mit indirektem Licht. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, um Blattverbrennungen zu verhindern. Ideal sind Temperaturen um 20 Grad Celsius im Sommer und 10 bis 15 Grad Celsius im Winter. Eine gute Luftfeuchtigkeit ist essenziell, daher ist ein Standort fern von Heizkörpern zu wählen.

Im Sommer eignet sich ein geschützter Platz auf Balkon oder Terrasse. Für die Gartenkultur ist ein vollsonniger bis halbschattiger Standort an Teichufern ideal, da die Pflanze feuchte Bedingungen bevorzugt. Beachten Sie, dass Zantedeschien in unseren Breiten nicht winterhart sind und entsprechenden Schutz benötigen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die ideale Erde für Zantedeschien ist humusreich, gut durchlässig und nährstoffreich. Eine Mischung aus handelsüblicher Blumenerde und Sand fördert die Drainage. In leicht sandigen bis lehmigen Böden gedeihen sie ebenfalls gut.

Für die Hydrokultur eignen sich Zantedeschien hervorragend, da sie eine hohe Toleranz gegenüber feuchten Bedingungen haben. Achten Sie auf eine stets feuchte, aber nicht staunasse Umgebung.

Zantedeschia pflegen

Zantedeschien benötigen während der Wachstums- und Blütephase viel Wasser, wobei Staunässe vermieden werden muss. Der Wurzelballen sollte stets feucht gehalten werden. Während der Ruhephase im Winter reduzieren Sie die Wassermenge drastisch.

Für eine üppige Blüte ist regelmäßiges Düngen wichtig. Ab Februar bis zur Blütenbildung alle 14 Tage und während der Blüte wöchentlich einen Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*) verabreichen. Im Winter erfolgt keine Düngung.

Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen mit kalkarmem Wasser. Stellen Sie die Pflanzen im Sommer auf windgeschützte, halbschattige Plätze und im Winter an einen kühlen, hellen Ort mit indirektem Licht. Nach der Blütezeit ziehen einige Arten ihre Blätter ein; in dieser Zeit sollten Sie die Bewässerung schrittweise reduzieren.

Zantedeschia richtig pflanzen

Die Pflanzung der Zantedeschien-Knollen im Freiland erfolgt ab Mitte Mai. Nutzen Sie einen humusreichen, gut durchlässigen Boden. Setzen Sie die Knollen 5-10 cm tief ein und achten Sie auf einen ausreichenden Pflanzabstand für gute Luftzirkulation.

Wählen Sie eine sonnige bis halbschattige Stelle, vermeiden Sie jedoch direkte Mittagssonne. Nach dem Einpflanzen gut wässern und den Boden um die Knolle herum festigen.

Zantedeschia vermehren

Die Vermehrung der Zantedeschia erfolgt am besten durch die Teilung des Wurzelstocks. Dies sollte während des Umtopfens im Juli oder August geschehen. Trennen Sie mit einem scharfen Messer die Tochterrhizome ab und pflanzen Sie diese in frische, humose Erde.

Alternativ können Sie die Pflanze durch Samen vermehren, wobei dies zeitaufwendiger ist und die erste Blüte einige Jahre auf sich warten lässt.

Zantedeschia richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig, jedoch sollten verwelkte Blütenstände und gelbe Blätter entfernt werden. Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenteile mit einem scharfen Messer ab, um die Gesundheit der Pflanze zu erhalten.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Zantedeschia, die sich in Blütenfarbe, Wuchshöhe und Blütezeit unterscheiden:

  • Zantedeschia aethiopica ‚Crowborough‘: Duftend, relativ winterhart, blüht im Sommer.
  • ‚Perle von Stuttgart‘: Niedrig und reichblühend, ideal für Kübel.
  • ‚Weißer Herkules‘: Hochwachsend, markant.
  • ‚Green Goddess‘: Cremeweiße bis gelbgrüne Blüten, 60-90 cm hoch.
  • Zantedeschia elliottiana: Goldgelbe Blüten, oft als Schnittblumen.
  • Zantedeschia rehmannii: Niedrige Wuchsform, blüht in Weiß, Rosa oder Dunkelpurpur.

Diese Auswahl zeigt die Vielfalt und Attraktivität, die Zantedeschia für Gartenfreunde bietet.

So kommt die Pflanze über den Winter

Zantedeschien sind frostempfindlich und müssen im Winter geschützt werden. Topfpflanzen sollten an einen kühlen, hellen Ort gestellt werden, idealerweise bei 10-14 Grad Celsius. Im Winterquartier werden die Wassergaben reduziert und das Düngen eingestellt. Entfernen Sie abgestorbene Blätter, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Im Garten sollten die Knollen ausgegraben und kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Pflanzen Sie sie im Frühjahr wieder ins Freiland, um ein erneutes Aufblühen zu gewährleisten.

Krankheiten & Schädlinge

Zantedeschien sind relativ robust, können aber von Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben und Schildläusen befallen werden. Bekämpfen Sie diese durch regelmäßiges Abspritzen der Pflanze oder die Anwendung von Seifenlauge.

Zu den häufigen Krankheiten gehören Wurzel- und Knollenfäule, die durch zu viel Wasser verursacht werden. Achten Sie auf gelbe Blätter und reduzieren Sie die Bewässerung. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile sofort, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich einen Schädlingsbefall bei meiner Zantedeschia?

Ein Schädlingsbefall, insbesondere durch Blattläuse und Spinnmilben, zeigt sich oft durch sichtbare Schädlinge auf den Blättern oder feine spinnwebenartige Gebilde. Bei trockener Luft und hohen Innentemperaturen treten diese Schädlinge vermehrt auf. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanze kann frühzeitig Aufschluss geben.

Was mache ich bei Knollenfäule?

Knollenfäule wird durch übermäßiges Gießen und Staunässe verursacht. Symptome sind gelbe, hängende Blätter und braune Flecken. Bei Verdacht auf Knollenfäule sollten Sie die betroffene Knolle sofort aus der feuchten Erde nehmen, trocknen und in frisches, gut durchlässiges Substrat pflanzen. Verfaulte Knollen sind meist nicht mehr zu retten.

Warum sind gelbe Blätter ein Problem in der Winterpflege?

Gelbe Blätter im Winter weisen oft auf zu viel Gießen hin. Zantedeschia benötigt während der Ruhephase weniger Wasser. Gießen Sie vorsichtig und nur bei Bedarf, um Staunässe und die daraus resultierende Knollenfäule zu vermeiden.

Kann ich meine Zantedeschia im Sommer im Freien halten?

Ja, Zantedeschia kann im Sommer im Freien gehalten werden. Ein geschützter, heller Platz ohne direkte Mittagssonne ist ideal. Achten Sie darauf, dass die Pflanze ausreichend Wasser erhält und die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt. Im Herbst sollte die Zantedeschia zurück ins Haus gebracht werden, bevor die Nachttemperaturen fallen.

Bilder: BINGJHEN / stock.adobe.com