Melisse

Zitronenmelisse-Aussaat: So gelingt der Anbau im Garten

Zitronenmelisse, ein Klassiker im Kräutergarten, verströmt einen herrlichen Duft und ist vielseitig einsetzbar. Erfahren Sie alles über Aussaat, Pflege, Ernte und Verwendung dieser robusten und aromatischen Pflanze.

Aussaatzeitpunkt: Vorzucht im Haus oder Direktsaat im Freiland

Junge Zitronenmelissenpflanzen können nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden

Aussaatzeitpunkt: Vorzucht im Haus oder Direktsaat im Freiland

Zitronenmelisse kann entweder im Haus vorgezogen oder nach den letzten Frösten direkt im Freiland gesät werden. Die Vorzucht im Haus beginnt idealerweise zwischen Februar und April. Verteilen Sie die Samen auf der Oberfläche der feuchten Anzuchterde in kleinen Töpfen oder Schalen und drücken Sie die Samen nur leicht an, da sie Licht zum Keimen benötigen.

Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Auch die Direktsaat im Garten ist ab diesem Zeitpunkt möglich. Befreien Sie das Beet von Unkraut und säen Sie die Samen mit einem Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern aus. Die Keimdauer kann je nach Bedingungen zwischen einer und drei Wochen liegen.

Für eine erfolgreiche Keimung sollten die Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Sobald die Pflanzen gut angewachsen sind, belohnen sie Sie mit üppigem Wachstum und einer reichen Ernte.

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Standort: Sonnig und windgeschützt

Ein sonniger und windgeschützter Standort begünstigt das Wachstum der Zitronenmelisse

Standort: Sonnig und windgeschützt

Damit Ihre Zitronenmelisse prächtig gedeiht, wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Auf dem Balkon sollten Sie einen halbschattigen Platz aufsuchen, um die Pflanze vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Ein windgeschützter Bereich ist besonders wichtig, da die zarten Blätter empfindlich auf Wind reagieren.

Der Boden sollte humos, durchlässig und leicht feucht sein, mit einem idealen pH-Wert von etwa 6 bis 8. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen und sollte daher unbedingt vermieden werden. Wenn Sie die Melisse im Kübel oder Hochbeet anpflanzen, achten Sie darauf, dass ausreichend Platz für das Wurzelwachstum vorhanden ist und das Gefäß eine gute Drainage bietet.

Aussaattiefe und Keimdauer: Lichtkeimer mit kurzer Keimdauer

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit fördert die Keimung der Zitronenmelisse

Aussaattiefe und Keimdauer: Lichtkeimer mit kurzer Keimdauer

Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer, was bedeutet, dass die Samen Licht zum Keimen benötigen. Streuen Sie die winzigen Samen auf die Oberfläche der vorbereiteten, feuchten Erde und bedecken Sie sie nicht mit Erde. Ein leichtes Andrücken der Samen ist ausreichend.

Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 24 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen dauert die Keimung in der Regel zwischen 7 und 21 Tagen. Halten Sie die Erde während der Keimphase konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Pikieren und Umpflanzen: Jungpflanzen vereinzeln

Beim Pikieren sollte auf empfindliche Wurzeln und ausreichenden Pflanzabstand geachtet werden

Pikieren und Umpflanzen: Jungpflanzen vereinzeln

Sobald die Zitronenmelisse in den Anzuchtschalen oder kleinen Töpfen die ersten richtigen Laubblätter entwickelt hat, ist es an der Zeit, die Jungpflanzen zu pikieren, oft vier bis sechs Wochen nach der Aussaat. Pikieren bedeutet, die jungen Sämlinge vorsichtig aus der Anzuchtschale zu entnehmen und in separate, größere Töpfe oder direkt ins Freiland zu setzen.

Zum Pikieren verwenden Sie am besten einen Pikierstab (5,00€ bei Amazon*) oder einen kleinen Löffel, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Setzen Sie die Jungpflanzen so tief in neue Gefäße oder Freilandpflanzlöcher, dass die Wurzeln gut bedeckt sind. Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie die Pflanzen gründlich an.

Im Freiland sollte der Pflanzabstand etwa 35 Zentimeter betragen, um eine optimale Entwicklung zu fördern. Halten Sie die Erde der pikierten Pflanzen gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Pflege: Geringer Wasserbedarf und Rückschnitt nach der Blüte

Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert das buschige Wachstum der Zitronenmelisse

Pflege: Geringer Wasserbedarf und Rückschnitt nach der Blüte

Die Pflege der Zitronenmelisse ist unkompliziert. Ältere Pflanzen überstehen auch kurze Trockenperioden gut. Halten Sie die Erde für Jungpflanzen stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist notwendig, damit die Pflanze buschig wächst. Nach der Blütezeit, die von Juni bis August reicht, empfiehlt sich ein Rückschnitt auf etwa eine Handhöhe über dem Boden. Dies fördert die Bildung neuer Triebe.

Im Herbst sollten Sie die Zitronenmelisse nicht vollständig zurückschneiden. Die verbleibenden Triebe dienen als natürlicher Winterschutz und können im zeitigen Frühjahr entfernt werden.

Vermehrung: Teilung und Stecklinge

Die Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge fördert kräftige Pflanzenentwicklung

Vermehrung: Teilung und Stecklinge

Die Vermehrung von Zitronenmelisse kann durch Teilung und Stecklinge erfolgen. Beide Methoden ermöglichen es, gesunde und kräftige Pflanzen zu erhalten.

Teilung

Graben Sie die Zitronenmelisse im Frühjahr vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Messer oder Spaten. Jede Teilungseinheit sollte mindestens zwei Triebe und ausreichend Wurzeln besitzen. Pflanzen Sie die Teilstücke in gut vorbereitete Erde und gießen Sie sie gründlich an.

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühsommer unverholzte, etwa 10 cm lange Triebspitzen ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf das obere Blattpaar. Stecken Sie die Stecklinge in feuchte Anzuchterde und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Unter optimalen Bedingungen bilden die Stecklinge innerhalb von etwa zehn Tagen erste Wurzeln und können nach einigen Wochen ins Freiland umgesetzt werden.

Schädlinge und Krankheiten: Robustes Kraut mit wenigen Problemen

Eine sorgfältige Pflege beugt Krankheiten bei der Zitronenmelisse effektiv vor

Schädlinge und Krankheiten: Robustes Kraut mit wenigen Problemen

Die Zitronenmelisse ist für ihre Robustheit bekannt und wird selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Echter Mehltau und die Blattfleckenkrankheit Septoria melissae können jedoch gelegentlich auftreten. Beiden Pilzerkrankungen wird durch feuchte Blätter und schlechte Belüftung Vorschub geleistet.

Zur Vorbeugung sollten Sie die Pflanzen von unten gießen und einen ausreichenden Pflanzabstand einhalten. Gegen Blattläuse und den Grünen Schildkäfer hilft oft ein radikaler Rückschnitt der betroffenen Pflanzenteile. Entfernen Sie erkranktes Pflanzenmaterial umgehend und entsorgen Sie es im Hausmüll.

Ernte: Vor der Blüte für volles Aroma

Die Zitronenmelisse entfaltet ihr volles Aroma vor der Blütezeit

Ernte: Vor der Blüte für volles Aroma

Ernten Sie Ihre Zitronenmelisse kurz vor der Blüte im Juni oder Juli, da der Gehalt an ätherischen Ölen dann am höchsten ist. Schneiden Sie die Stängel etwa 10 Zentimeter über dem Boden ab, um der Pflanze neue Triebe zu ermöglichen. So können Sie pro Jahr bis zu vier Ernten einfahren.

Für die Ernte wählen Sie einen warmen, trockenen Tag am späten Vormittag, damit die ätherischen Öle erhalten bleiben. Die frisch geernteten Blätter können sofort verwendet oder durch Einfrieren konserviert werden. Getrocknet verliert Zitronenmelisse allerdings einen Großteil ihres Aromas.

Verwendung: Vielfältige Möglichkeiten in Küche und Hausapotheke

Zitronenmelisse bietet vielseitige Anwendungen in Küche und traditioneller Heilkunst

Verwendung: Vielfältige Möglichkeiten in Küche und Hausapotheke

Zitronenmelisse ist ein vielseitiges Kraut, das sowohl in der Küche als auch in der Hausapotheke verwendet wird.

In der Küche

In der Küche

Aromatische Blätter verleihen Speisen und Getränken eine frische, zitrusartige Note

Die frischen Blätter können vielen Gerichten eine besondere Note verleihen. Verwenden Sie sie roh, um das volle Aroma zu erhalten:

  • Salate: Fügen Sie Blattsalaten oder Obstsalaten eine frische, zitrusartige Note hinzu.
  • Desserts: Dekorieren Sie Torten, Eiscreme und Sorbets mit den aromatischen Blättern.
  • Getränke: Nutzen Sie Zitronenmelisse zur Zubereitung von Limonade, Bowlen oder als Garnitur für Cocktails.
  • Soßen und Marinaden: Geben Sie fein gehackte Blätter zu Vinaigrettes oder Kräuterdips.

In der Hausapotheke

In der Hausapotheke

Zitronenmelisse wird vielseitig in der Naturheilkunde genutzt

Dank ihrer heilenden Eigenschaften wird Zitronenmelisse häufig in der Naturheilkunde verwendet:

  • Tee: Frische oder getrocknete Blätter können als beruhigender Tee aufgebrüht werden.
  • Äußerliche Anwendung: Die Blätter können zur Linderung von Insektenstichen oder zur Hautpflege verwendet werden.
  • Tinkturen und Extrakte: Zitronenmelisse kann in Form von Extrakten und Tinkturen gegen Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen eingesetzt werden.

Lagerung und Konservierung

Um das Aroma der Zitronenmelisse zu bewahren, sollten die Blätter bestenfalls frisch verwendet werden. Für eine längere Lagerung lassen sich die Blätter trocknen oder einfrieren, wobei getrocknete Blätter hauptsächlich für Tees oder Badezusätze geeignet sind.

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